MORD - §78 by Güler Salim
Autor:Güler, Salim [Güler, Salim]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-03T23:00:00+00:00
Kapitel 22
Nachdem sich beide von den Brauns verabschiedeten rief Elke bei ihrem GroÃvater an, der sich über den bevorstehenden Besuch freute. Sie wies Arndt den Weg und rief währenddessen ihren Kollegen Felix an, damit er Michael Herbst in der Polizeidatenbank überprüfte.
»Wirklich neue Erkenntnisse hat uns die Braun leider nicht geliefert. Ich hoffe, dein GroÃvater kann uns mit ein paar Informationen versorgen.«
»Mach dir nicht zu viele Hoffnungen, Arndt. Wenn Opa was Wichtiges wüsste, hätte er mir das schon erzählt.«
»Was bleibt mir anderes übrig, als zu hoffen? Es ist zum Kotzen, aber mir fällt einfach kein Motiv ein. Wenn nur Braun ermordet wäre, könnte man wenigstens annehmen, dass es ein geprellter Geschäftspartner war, aber Wölk passt einfach nicht in dieses Bild. Keiner, den wir befragt haben, hat schlecht über Wölk gesprochen.
Also bleibt nur die Möglichkeit, dass es etwas mit ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu tun haben muss.«
»Das glaube ich auch. Aber hast du gemerkt: Die Braun hat alles andere als gut über Käthe gesprochen.«
»Ja, habe das auch gemerkt. Aber einen Reim kann ich mir darauf nicht bilden.«
»Mich würde nicht wundern, wenn da Stutenbissigkeit dahintersteckt. Laut Braun besuchte ihr Mann Käthes Kneipe gar nicht. Aber Käthe und Frau Wölk haben uns beide erzählt, dass Braun sehr wohl die Kneipe besucht.«
»Stellt sich dann aber die Frage, warum sie Käthe hasst?«
»Gute Frage. Vielleicht hatte ja Käthe eine Affäre mit ihrem Mann?«
»Meinst du wirklich, Kollegin?« Arndt warf ihr einen Blick zu, der für einen Bruchteil einer Sekunde zu lang war und am Ende ein leichtes Grinsen in sein Gesicht zauberte, da er diesen Bruchteil der Sekunde unbewusst dazu nutzte, Elkes Oberkörper näher zu betrachten. Er fand sie sehr hübsch, auch wenn er sich das nie eingestehen wollte, schlieÃlich war sie seine Kollegin und mit seiner Kollegin fängt man keine Affäre an.
Elke schien das zu bemerken, denn sie streifte sich â wohl eher unbewusst - im gleichen Moment ihre langen blonden Haare mit der Hand zur Seite, so dass ihr Hals sichtbar wurde. Arndts Unterbewusstsein registrierte dieses Signal, aber sein Verstand weigerte sich, es weiter zu verarbeiten. Stattdessen gestattete es Arndt nur ein verschmitztes Grinsen mit der Botschaft: ACHTUNG KOLLEGIN!
»Warum nicht, Arndt? Eifersüchtige Frauen, oder Frauen, die betrogen wurden, können hassen, das könnt ihr Männer euch gar nicht vorstellen.« Sie grinste und war jetzt diejenige, die für einen kleinen Bruchteil einer Sekunde ihren Kollegen zu lange anschaute. Als sie das bemerkte, wendete sie sich ab und blickte verschüchtert aus dem Fenster. Er registrierte das nicht, da er über Braun nachdachte.
»Dann sollten wir Käthe unbedingt nochmal aufsuchen.«
»Gute Idee! Ist dir auch die Distanz zwischen Braun und ihrem Sohn aufgefallen?«
»Ja, war ja auch nicht schwer. Die heile Welt, die der Sohn vorspielt, existiert wohl nicht. Alleine die Geste, wo sie ihren Kopf weggezogen hat, spricht Bände. Vielleicht ist es die Braun einfach satt, dass sie ihren Sohn durchfüttern muss.«
»Meinst du? Als Anwalt verdient man doch nicht schlecht.«
»Na, kommt drauf an. Mein Anwalt in Lübeck meinte mal zu mir, dass nur 10 % der Anwälte gut verdienen, der Rest muss sich durchkämpfen.
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